back Fünftes Treffen, Mi 23.9.2009
Dieses Treffen war Teil des internationalen atoms&bits Festivals.
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Zuerst tauchte eine aus einem Küchenbrett hergestellte Gitarre auf, die später mit einem Fuzz Faze Nachbau (Verzerrer) für musikalische Untermalung des Treffens sorgen sollte.


Sehr beeindruckend, war ein sogenanntes stekgreif. Dabei handelt es sich um einen modular aus lego duplo Steinen aufgebauten MIDI-controller, bei dem die einzelnen Regler beliebig auf eine Grundplatte gesteckt werden können. Die Kommunikation erfolgt über ein selbst entwickeltes, serielles Protokoll. Die einzelnen Teile sind nur über eine gemeinsame Anode und Kathode miteinander verbunden, kommuniziert wird über getaktete Unterbrechungen der Anode.


Von den gleichen Entwicklern war ebenfalls ein Modul mit dem Namen "Normaluhr" . Bei diesem Ding handelt es sich um eine MIDI-Master-Clock, mit der es möglich ist, "strukturierte Live Musik" auf 8 Midi-Kanälen zu spielen. Von der Materie verstehe ich nicht viel, deshalb bei Interesse mal auf der Internet-Seite nachschauen. Interessant für mich war jedoch das Innenleben, dass sehr sauber und übersichtlich mit Lochrasterplatinen aufgebaut war.


Ein weiterer Höhepunkt war die Vorführung eines Quadrocopters, der sehr sicher und feinfühlig gesteuert werden kann. Ich habe so etwas vorher noch nie live gesehen und war sehr beeindruckt. Laut Auskunft des Erbauers liegen die Materialkosten bei ca. 700 €, die Flugdauer bei günstigen Bedingungen (= nicht zu kalt) bis zu 15 Minuten betragen und selbst bei ziemlich stürmischen Bedingungen eingesetzt werden. Was der Pilot nicht ausgleicht, übernimmt die Elektronik. Selbst Loopings sollen möglich sein, die mit Rücksicht auf die parkenden Autos diesmal aber nicht geflogen wurden.


Jump brachte wieder ein paar neue sphärische Origamis mit. Leider habe ich davon keine Fotos, denn mit Worten ist es kaum zu vermitteln, welche unglaublichen, dreidimensionalen Formen sich mit dieser Technik herstellen lassen.

Ein anderer Bastler beschäftigte sich intensiv mit der Entschlüsselung von IR-Signalen. Udo präsentierte ein mobiles Elektroniklabor, dass ins eine schmale DIN A4 Schachtel passt, und neben einem Lötkolben und diversen Werkzeugen ein Magazin mit Elektronik-Bauteilen beinhaltet. Für dieses Magazin musste ein CD-Ordner aus Kunstleder herhalten, in den CD-Taschen steckten beschriftete Karteikarten mit Schlitzen, in denen jeweils sortiert einige Bauteile steckten - sehr pfiffig und praktisch.


Absoluter Höhepunkt war dann das gemeinsame Auspacken eines großen Kartons, den uns ein Hobbyelektroniker aus dem süddeutschen Raum zugeschickt hatte, nachdem er den Fernsehbeitrag im WDR über uns gesehen hatte. Aus Altersgründen gibt er sein Hobby auf, und ist überzeugt, dass sein elektronisches Inventar bei uns gute Verwendung findet.


Neben vielen Fachbüchern, gab es unzählige Transistoren, Schalter, Lämpchen, Trafos, Widerstände, Kondensatoren etc. pp., ein voll funktionsfähiges Oszilloskop inkl. kompletter Dokumentation bis hin zu Schaltplänen und einen Frequenzgenerator von Feinsten. Handwerklich so sauber gebaut, dass ich mehrmals hinschauen musste, um zu erkennen, dass es sich dabei nicht um ein Kaufprodukt sondern um einen Eigenbau handelt. Dieser Frequenzgenerator wurde wohl zu einer Zeit gebaut, als Dinge wie Heim- oder gar Personal Computer noch unbekannt waren. Alles aufs säuberlichste mit Papier und Stift dokumentiert, Schaltpläne auf Millimeterpapier und Ätzvorlagen, wohl mit Tusche gezeichnet. Hut ab und vielen Dank an den Spender!


Dadurch wurde bei uns der Wunsch nach gemeinsamen DIY-working verstärkt. Das nächste Mal werden wir uns Gedanken machen, wie wir das sinnvoll und praktikabel umsetzen können.

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